Stumme Zeugen der Eiszeit - Lackabzüge Luruper Gruben


Im Kellerbereich des Geomatikums der Hamburger Universität in der Bundesstraße 55 in 20146 Hamburg befindet sich eine Dauerausstellung des Geologisch-Paläontologischen Institutes und Museums, die der Öffentlichkeit zugänglich ist, sogar kostenlos. Dort sind Lackabzüge zu bewundern, die einen sinnlich Eindruck vermitteln können jener Gruben, die im Nordwesten Hamburgs teilweise bis in die 1970er Jahre bestanden haben. Lackabzüge sind Direktabzüge der Grubenwand, sie geben Einblick in die Lage der Sand- oder Gesteinsschichten und erzählen damit auch ein Stück Umwelt- und Erdgeschichte.

Ein mehrere Meter langer Lackabzug aus Lurup befindet sich sogar riesengroß im Eingangsbereich des Geomatikum  mit dieser Beschriftung:
 "Lackfilm schräggeschichteter grobkörniger Sande aus dem Pliozän. Die Sande und Kiese sind Ablagerungen eines von Skandinavien kommenden Flusssystems, das über Holstein, Nordniedersachsen und die Niederlande in den Antlantik mündete. Ursprünglich weiße Koalinsande, durch Eisenlösungen sekundär verfärbt. Formation: Pliozän ca. 2,5 Mill. Jahre. Lokalität: Kiesgrube Böversland Hamburg Lurup."
Im Pliozän, der ersten Zeitstufe der Erdneuzeit, in der wir uns heute befinden, und die vor 65 Millionen Jahren begann, entwickelten sich der Elefant und das Rhinozeros , und es begann  die Vereisung der Nordhalbkugel. Den Eiszeiten dieser erdgeschichtlichen Epoche haben wir also die qualitätsvollen Sand- und Kiesablagerungen im Nordwesten Hamburgs zu verdanken.

© Foto: Anke Schulz

© Foto: Anke Schulz


Wer mehr wissen möchte - hier geht es zur Website des paläontologischen Museums.

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